TuS Oberhausen : SG Gutach/Wolfach 25:25 (11:14)
Über eins können sich die Fans der SG Gutach/Wolfach in dieser Saison nicht beschweren: Langeweile! Auch im siebten Saisonspiel bekamen die zahlreichen heimischen und mitgereisten Fans etwas geboten für ihr Eintrittsgeld. Am Ende mussten beide Mannschaften bis zur letzten Sekunde um zumindest einen Punkt zittern.
Schon nach wenigen Minuten war klar, dass es eine extrem ausgeglichene Partie werden würde. Während man im Vorjahr zweimal deutlich unterlegen war, hielten die Gäste diesmal von Anfang an dagegen. Die Gastgeber gingen durch Arnaud Freppel in Führung, doch die SG glich umgehend aus. Es entwickelte sich das erwartet schwere und ausgeglichene Spiel, das von zwei starken Abwehrreihen dominiert wurde. Zudem parierte SG-Keeper Claudius Baumann nach sieben Minuten den ersten Siebenmeter gegen Clement Martinez und konnte auch in den Folgeminuten mit starken Paraden glänzen. Die Begegnung blieb hart und umkämpft, wurde aber auch dank der unaufgeregten und souveränen Spielleitung des Schiedsrichtergespanns Heß und Lengner aus Freiburg zu keinem Zeitpunkt unfair. Außerdem wussten beide Teams auch immer wieder spielerisch zu glänzen, die SG zumindest lieferte in Halbzeit eins eine der stärksten Saisonleistungen ab. Die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte waren dann auch die besten der SG an diesem Nachmittag. Zwei Tore durch Kreisläufer Tobias Aberle und eins durch Manuel Schmid brachten die SG mit 10:13 (27.) in Führung, während man hinten die Gastgeber zu Fehlern zwang und den gefährlichsten Werfer Dominik Köbele besser in den Griff bekam. In die Pause ging es mit einem 11:14 zu Gunsten der Gäste.
Dass dies noch lange keine Vorentscheidung war, war allen klar. In der zweiten Halbzeit brachte Lukas Glunk die Gäste zwar mit einem seiner unwiderstehlichen Rückraumkracher mit 11:15 in Front, doch daraufhin kamen auch die Gastgeber immer besser ins Spiel und zeigten, dass sie definitiv zu den Spitzenmannschaften der Landesliga und zum erweiterten Favoritenkreis gehören. Vor allem über die Außen zeigte sich die SG in der zweiten Hälfte anfällig. Zudem waren es immer wieder Köbele und Martinez beim TuS, bei denen die SG-Abwehr auch bei drohendem Zeitspiel den entscheidenden Schritt zu spät kam. Die Abwehr des TuS wurde nun ihrem Ruf gerecht, machte der SG zunehmend das Leben schwer und zwang die Gästeangreifer zu Fehlern. Nach 43 Minuten war der Vorsprung dahin und Florian Stern glich zum 17:17 aus. Die Schwarzwälder hielten mit Lukas Glunk und Tonias Aberle „Staigerbauer“ dagegen. Einmal mehr in dieser Saison ließ sich die SG aber durch den erneuten Ausgleich nicht beirren und spielte konzentriert und motiviert ihr Spiel weiter. Julian Brohammer setzte mit viel Übersicht Rechtsaußen Tobias Aberle in Szene und traf kurz darauf selbst mit einem Schlagwurf zum 21:23. Beim Spielstand von 22:24 hatte Brohammer die Chance, mit seinem dritten erfolgreichen Strafwurf für die Vorentscheidung zu sorgen. Doch der in der zweiten Hälfte eingewechselte und stark haltende Christian Hilß parierte und hielt seine Farben somit im Spiel. Wieder wurde Köbele aus Gästesicht viel zu einfach zum Anschlusstreffer durchgelassen. Die Offene Deckung wurde im Zusammenspiel von Lukas Glunk und Manuel Schmid clever ausgespielt und dieser traf zwei Minuten vor Schluss zum 23:25. Doch die Gastgeber wehrten sich gegen die drohende Niederlage und hatten nach Zeitstrafe für Alexander Weber in der verbleibenden Zeit auch einen Mann mehr auf dem Feld. Martinez gelang der schnelle Anschlusstreffer zum 24:25. Den nächsten technischen Fehler der Gäste nutzten die Hausherren wieder einmal durch Köbele zum umjubelten 25:25 Ausgleich, sodass es die verbleibenden 35 Sekunden niemanden mehr ruhig auf den Sitzen hielt. Gästetrainer Oliver Kronenwitters Auszeit und Ermahnung, die letzten Sekunden ruhig anzugehen, hielt nur bis zehn Sekunden vor Schluss. Erneut zwang Oberhausens offene Deckung den SG-Angriff zum einfachen Ballverlust. Statt letzter Chance auf den Auswärtssieg wurde es hinten nochmal richtig eng. Mit vereinten Kräften wurde der Konter des TuS gestoppt und der letzte Freiwurf von Dominik Köbele landete neben dem Tor. Wie so oft beim Unentschieden im Handball fühlte sich die Punkteteilung nach dem Spielverlauf erst einmal wie ein verlorener Punkt an. Allerdings stellte sich schnell die Erkenntnis ein, dass das auch im letzte Moment ins Auge hätte gehen können. Zudem war sich Coach Kronenwitter sicher, dass in Oberhausen nicht viele Mannschaften punkten würden. Daher nimmt man den einen Zähler nach wieder einmal starkem Auftritt gerne mit und bleibt auswärts weiter ungeschlagen.
Spielfilm: 1:0, 1:1, 3:4, 7:7, 10:10, 10:13, 11:14; 11:15, 17:17, 19:21, 21:21, 22:24, 23:25, 25:25
TuS: Zecha, Maurer, Köbele 11, Rieder, Stern 1, Martinez 3, Stoeffler 5/1, Metzger, Zamolo, Hilß, Freppel 3, Heß 2, Kölblin, Gasser
SGGW: Baumann, Heinkele; Ressel, Erhardt, Aberle „Schüssele“ 3, Weber, Brohammer 4/2, Schmid 3, Klotz 1, Glunk 6, Aberle „Staigerbauer“ 4, Lehmann 3, Haas 1
Schiedsrichter: Heß, Lengner (SFE Freiburg)
Bilder: Horst-Dieter Bayer