Nichts für schwache Nerven war das Duell zwischen der SG Gutach/Wolfach und dem Aufsteiger SG Allenbach/Dettingen-Wallhausen. Die Zuschauer in der gut gefüllten Wolfacher Sporthalle kamen voll auf ihre Kosten, zumindest was Spannung und Emotionen anbelangte. Am Ende durfte sich das Heimpublikum über zwei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf freuen. Der tapfere Aufsteiger vom Bodensee kam mit dem Reisebus und 50 lautstarken Schlachtenbummlern in den Schwarzwald. Da aber auch die jungen SG-Trommler ihren Job verstanden, entwickelte sich von Beginn an ein wahrer Hexenkessel. Trainer Martin Wöhrle musste in diesem Spiel auf seinen etatmäßigen Kreisläufer Tobias Aberle „Schüssele“, Jerome Ressel, Rechtsaußen Stefan Lauterbach und Rückraumspieler Fabian Hille verzichten. Dafür konnte das Heimteam mit Alexander Weber und Stefan Staiger auf zwei wichtige Abwehrstrategen zurückgreifen. Zudem hatte man Unterstützung aus der Reservemannschaft. Zunächst hatten jedoch die Gäste Oberwasser. Die SG-Defensive zeigte sich etwas schlafmützig und hatte sichtbare Probleme mit dem wuchtigen Kreisläufer des Gegners. Nach gespielten 13 Minuten führte der Aufsteiger mit 3:5. Wie schon in allen Spielen zuvor tat sich die SGGW äußerst schwer in ihren Angriffsbemühungen, entwickelte kaum Durchschlagskraft und zeigte sich wenig kaltschnäuzig vor dem Gästetor. Doch auch der Gegner spielte zum Glück bei weitem nicht ohne Fehler, sodass die Gutacher und Wolfacher immer auf Tuchfühlung blieben. Das dritte 7m-Tor durch Nicolas Haas bracht sogar den 10:10 Ausgleich, ehe die Gäste über den vierfachen Torschützen Hannes König den 10:11 Pausenstand markierten.
Auch in den ersten 15 Minuten der zweiten Spielhälfte taten sich die Mannen um Trainer Wöhrle sehr schwer in vorderster Front zum erfolgreichen Abschluss zu gelangen. Wie so oft hatte die Heimmannschaft eine Schwächephase, in der man den Aufsteiger gar auf 15:19 ziehen lassen musste und das obwohl SG-Keeper Claudius Baumann drei Strafwürfe nacheinander vereitelt hatte. Die Seeadler vom Bodensee waren an diesem Abend jedoch nicht in der Lage die Gunst der Stunde zu nutzen, produzierte fortan vermehrt selbst Fehler und setzte so bei der SG noch einmal alle Kräfte frei. Die Deckung agierte nun noch aggressiver, es wurden endlich „zweite Bälle“ ergattert und Baumann behielt einen kühlen Kopf. Plötzlich taten sich auch in der Gäste-Abwehr mehr Lücken auf, die vor allem Kreisläufer Alexander Weber zu nutzen wusste. Ein 5:0-Lauf brachte nach 51 Spielminuten die erste Führung des Abends. Spätestens jetzt stand die Halle Kopf. Allensbach glich nochmal aus, doch ein weiterer abgewehrter Strafwurf und zwei erfolgreiche Abschlüsse durch Nicolas Haas ließen die Heim-Fans vom ersehnten doppelten Punktgewinn träumen. Doch die Hallenuhr zeigte erst die 56. Spielminute an. Die Gäste schafften erneut den Anschlusstreffer und schöpften wieder Hoffnung. Diese machte kurz darauf aber Julian Brohammer zunichte: 23:21! Eben dieser sah dann eine Zeitstrafe vom Ottenheimer Schiedsrichtergespann. Den fälligen 7m brachte Gästespieler Florian Armbrüster im Gehäuse unter. Die restliche Spielzeit mussten die Seeadler jedoch zum Teil in Unterzahl agieren. Die SGGW gab sich keine Blöße mehr und schaukelte den hauchdünnen Vorsprung nach Hause. Fazit: Nur gemeinsam geht’s! Ein aufopferungsvoller Kampf in Halbzeit zwei, eine geschlossene Teamleistung und das überragende Heimpublikum sorgten für zwei überlebenswichtige Punkte.
SGGW: Baumann, Heinkele (n.e.); Haas (8/5), Brohammer (4), Lehmann (3), Weber (3), Aberle (3), Pranic (2), Schmid, Staiger, Brüstle, Brunenberg (n.e.), Kilgus (n.e.),
SGADW: Beckmann, Amann; F. Armbrüster (5/1), Bauer (4/3), König (4), Hänsel (3), Heitvogt (2), B. Armbrüster (2), Karrer (1), Dzialoszynski (1), Uecker, Wiest, Deggelmann
Schiedsrichter: Schneider / Schäfer (TuS Ottenheim)